Im Deutschen Journalisten-Verband, der Gewerkschaft der Journalistinnen, bin ich seit 2020 Landesvorsitzender im Landesverband Baden-Württemberg. Gewählt vom Gewerkschaftstag, der alle zwei Jahre stattfindet, und der unsere wichtigste Versammlung ist, zusammen mit einem großartigen Team.
Wer wir sind
Wir sind ein gut gemischtes Team nach Medien, Himmelsrichtungen, Alter und Geschlechtern. Die Kandidaturen sind auch diesmal vielversprechend! Auf die Zusammenarbeit in einem neu zu wählenden Vorstand und in einer engagierten Geschäftsstelle freue ich mich sehr!
- Mit Christine Bilger haben wir eine erfahrene Zeitungsjournalistin mit Online-Affinität und Betriebsrätin als Zweite Landesvorsitzende.
- Unsere Schatzmeisterin war bisher Geraldine Friedrich, profilierte freie Reise- und Wirtschaftsjournalistin mit BWL-Hintergrund. Sie tritt nicht mehr an, und will sich wieder auf ihr Engagement für die Freiberuflichen in unserem Verband konzentrieren.
- Für ihren bisherigen Posten kandidiert Anne Leipold, die bislang Beisitzerin war. Als freie Journalistin ist sie in verschiedenen Gegenden unterwegs und gibt immer wieder Impulse, die den Vorstand in eine gute Richtung bringen.
- Auf ihre bisherige Position wiederum bewirbt sich Milva-Katharina Klöppel, die nach einigen Jahren als Regionaljournalistin zur Pressesprecherin geworden ist. Als solche kann sie den Fokus darauf legen, diejenigen mehr einzubinden, die in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind.
- Emanuel Hege ist als Vorstandsmitglied für den DJV an Schulen, Universitäten und in Seminaren unterwegs, um den journalistischen Nachwuchs für unsere Sache zu gewinnen. Der multimedial ausgebildete Zeitungsjournalist bringt auch durch interne Programme und Workshops die Menschen, die sich engagieren wollen, zusammen.
Was wir beschließen wollen
In unserer Karlsruher Erklärung zur Verteidigung der Pressefreiheit haben wir beim vorigen Gewerkschaftstag Stellung bezogen gegen Versuche, uns Journalist*innen einzuschüchtern. Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Redaktionen, Verlage und Sender.
In Zeiten zunehmender Tarifflucht und des sowieso um sich greifenden Medienwandels müssen wir gerade in der Krise darauf achten, dass Arbeitsverhältnisse erhalten bleiben oder wieder sicherer werden.
Diesmal geht es uns inhaltlich um Medienkompetenz und Medienbildung. In Zeiten grassierender Falschinformationen ist es wichtig, darüber zu sprechen, welche Quellen vertrauenswürdig sind, und wie guter Journalismus funktioniert. Das ist übrigens keine Generationenfrage: Verunsicherung und Verschwörungsgeschichten verfangen bei Jüngeren wie Älteren. Das Vertrauen in Qualitätsmedien schwindet. Wir wollen uns an die Politik wenden, um Medienbildung in die Schulen zu bringen, und von dort aus in die ganze Gesellschaft.
Wir wir uns neu aufstellen
Als Berufsverband und Mediengewerkschaft müssen wir uns laufend den sich verändernden Rahmenbedingungen anpassen. Das bedeutet, dass wir uns weg von starren und überzähligen Verbandsstrukturen und hin zu projektorientierter Arbeit entwickeln müssen. Außerdem werden wir verstärkt Kooperationen mit anderen Vereinen und Institutionen eingehen, um mehr Menschen zu erreichen, und um die Kräfte angesichts der schwindenden Bindungskraft einzelner Verbände zu bündeln.
Wir müssen nicht nur mehr Menschen erreichen, sondern auch mehr unterschiedliche Menschen: Der DJV ist für verschiedene Berufsgruppen innerhalb des Journalismus da, für Festangestellte und Freiberuflerinnen, auch für Kameraleute und Technikfreaks, Vlogger und Blogger, Pressesprecherinnen und Social-Media-Beauftragte. Der DJV ist für alle in den Medien da, unabhängig von Geschlecht und Orientierung, Herkunft und Werdegang. Uns eint, dass wir für einen starken, freien und unabhängigen Journalismus einstehen wollen.
Für Fragen oder Anregungen bin ich immer offen: pfalzgraf[ät]djv[minus]bw[punkt]de